In unserem Blog sind Berichte über die Aktivitäten des Stammes.
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Das Gau Älterenlager 15-17.11.2002
Freitag, der 15.11.2002
Um 19Uhr ging es los, die Wegbeschreibung war gut (!!!) und die zwei Busse voll. Zuerst mal ausräumen, einräumen, aufbauen. Wir hatten eine Hütte und zwei (die meiste Zeit!) Jurten. So gegen 23:00 Uhr waren wir mit dem Aufbauen fertig und fast alle da. Vertreten waren: Stamm Götz von Berlichingen, Siedlung Tempelritter, Siedlung Störtebeker, Stamm Schwanenritter und Stamm St.Ansgar.
Samstag, der 16.11.2002
Am nächsten Morgen war um 9:00Uhr wecken und um 10:00Uhr waren alle wach, denn um 11.00Uhr gab es Frühstück. Frosties, Smacks, irgendwelche Flocken, Haferflocken, Milch, Joghurt, Jilch (ein Milchersatz!). Milch mit Erdbeerjoghurt J, Brot und was weiß ich noch alles. Also viele sinnige und unsinnige Sachen. Jetzt war es etwa 13:00Uhr und Lars begann mit seinem Geländespiel. Es hatte sogar einen Hintergrund!!! Man sollte drei Lebensbänder der anderen Mannschaft haben, gegen eine "Bombe" eintauschen (ein Stock mit Band) und diesen dann zum gegnerischen Lager bringen.
Lars hat nicht gewonnen, wie Benny am nächsten Tag gestand. (Nur für die, die es noch nicht wussten. Heikes Mannschaft hat gewonnen!!!!!)
Nach dem Geländespiel haben wir die dritte Jurte aufgebaut und danach auch gleich wieder gegessen. Jeff sowie Gunnar kamen genau nach dem Anfang. Es gab Currysoße und Knödel. (die Currysoße war eine gar köstliche Suppe aus Gesas Ideenwelt, Anm d. Kochs).
Es begann zu regnen. Der Nachmittag war ansonsten nur zum Gitarrespielen gut, was Gunnar und ich gleich nutzten.
Abends loderte in der Jurte gemütlich das Feuer und durch viel Singen und Reden übertönten wir den Dauerregen.
Sonntag, der 17.11.2002
Um vier Uhr morgens ging eine Schlafjurte baden. Ich habe davon nichts mitbekommen - ich war wahrscheinlich der einzige. Vor dem Frühstück haben wir uns entschieden zu G.v.B. zu fahren und dort zu frühstücken.
Und an diesem Teil der Geschichte verlässt uns Arne, der bisherige Schreiber. Er fuhr mit seinen Sippenkameraden, Gunnar und Jeff zurück nach Schwanewede. Der Abbau und das Aufräumen verlief etwas schleppend. Eigentlich schade für ein Älterenlager, aber viele hatten wohl wegen der zu früh abgebrochenen Nacht die Nase voll. An dieser Stelle möchte ich noch sagen, das ich es auch eher als Traum wahr genommen habe, was da meilenweit irgendwo in der Nacht passierte. Dreckig und naß waren die Wörter, die den Morgen prägten. Fertig eingepackt und alle Leute im Zug oder Auto verstaut ging es ab nach Oberneuland. Benny und Maike waren schon eher dort und nutzen die Ruhe und Besinnlichkeit um mal so richtig abzuwaschen. Als wir anderen eintrafen war alles blitzblank. Nach einem ausgewogenem Frühstück in festlichem Ambiente sickerte die Aufbruchstimmung durch. Nach vielen gemeinsamen (feucht) fröhlichen Stunden wurde es Zeit, wieder den Alltag einkehren zu lassen. Ich persönlich hatte noch eine kleine Odyssee vor mir und mein Tag endete dann um 19 Uhr. Das reichte dann auch.
Bis zum nächsten mal, Gut Pfad und feste Heringe
wünschen euch Arne, Jeff & Thomas (Stamm Schwanenritter)
Thing des Stammes Schwanenritter am 02.Dezember 2002
Zum diesjährigen Stammesthing trafen sich alle Pfadfinder der Sippen Eichelhäher und Zaunkönig, sowie der Älterensippe. Zu Gast war Jana Volmajer, unsere Gauführerin, und später kam noch Arne Martin (Diakon der Kirchengemeinde St.Magni und dortiger Neuanfangsführer).
Nach einigen Begrüßungsworten der Gauführerin und Feststellung der Stimmberechtigten, gaben alle Amtsinhaber und Meuten- und SippenführerInnen mündlich ihre Berichte ab. - Zusammenfassend kann man sagen, dass der Stamm ein erfolgreiches Jahr 2002 hinter sich gebracht hat, nur die Verknüpfung zwischen den Gruppen muss noch weiterhin verbessert werden. Die Meute Pirol hat ihren Kern gefestigt; bei den Pirolen wird die Zahl der Jungpfadfinder ab dem Stammesabend in anderthalb Wochen überwiegen. Die neue Sippe Schleiereule erfreut sich über steigende Sipplinge-Zahl. Die Eichelhäher wollen ihre Mitgliederzahl in den nächsten Monaten deutlich erhöhen. Die Sipplinge der Zaunkönige wurden 2002 alle zu Knappen aufgenommen und werden intensiv in die Stammesarbeit eingebunden. Die Älterensippe trifft sich zukünftig jeden ersten Monat mit den Zaunkönigen zu organisatorischen Älterenrunden. Darüberhinaus werden inhaltliche Sippenstunden wieder angestrebt. Das Thema 'Buddhismus' ist weiterhin offen!
Nachdem alle Be-amt-eten entlastet wurden, wurde die Stammesämter neugewählt, bzw. die meisten Leute wiedergewählt:
Stammesführer: Thomas Kieckbusch
Stv. Stammesführerin: Meike Kriegesmann
Stammes-Meutenführerin: Sarah Slawinski
Kassenwart: Jeff Horstmann
Stv. Kassenwärtin: Steffi Veigt
Materialwart: Manuel Thomas
Öffentlichkeitsbeauftragter: Arne Czyborra
Küchenbulle: Tim Junker
Sanitätswart: Marcel Funke
Während eines leckeren Imbisses und Tschai wurden weitere Punkte unter 'Verschiedenes' abgearbeitet:
- Der Stamm Schwanenritter wurden auf dem Bundesthing namentlich gelobt, da sie für das Thinking-Day-Projekt 'Alba Julia' die höchste Einzelspende überwiesen haben. Eine Delegation der Älterenschaft hat die Möglichkeit über das 1.Mai-Wochenende nach Rumänien zu fahren und dort das gesamte Geld (über 11000 Euro) zu übergeben.
- Zu einer spannenden Kampfabstimmung kam es bei der diesjährigen Wahl des 'Ehren-Schwanenritters', wo sich Natascha Schieferstein (Siedlung Störtebeker) mit 5:4 Stimmen gegenüber Lars Sauer (Stamm Götz von Berlichingen) durchsetzen konnte.
- Arne Martin (Neuanfangsführer St.Magni) fragte an, ob der Stamm Schwanenritter die Patenschaft für die neue Gruppe übernehmen möchte. Das Thing stimmte dem zu und bedankte sich für das Vertrauen.
Mit Thomas Bestätigung zum Stammesführer durch Jana beendeten wir das Stammesthing mit dem Bundeslied.
Gut Pfad und Gottes Segen,
Jeff Horstmann
Auf der Suche nach Dachshunden und Wäschbären
Ein Telefonat am späten Nachmittag des 1.Weihnachtstages zwischen Thilo (Stamm Aurinko) und mir reichte aus, dass wir uns 24 Stunden später auf dem Hauptbahnhof in Hannover trafen. Thilo brachte noch Tim mit und Thomas begleitete mich. Unser Ziel war der Harz, genauer gesagt erstmal Goslar.
In Goslar angekommen, starteten wir erstmal eine kleine 'sight-seeing'-Tour durch die historische Fachwerk-Innenstadt, gingen über den Weihnachtsmarkt und suchten erfolglos ein Gemeindehaus. Da schon der frühe Abend angebrochen war, fragten wir bei Bekannten von Thilo an, die uns dann auch aufnahmen und die Küche als Bleibe anboten. Die Küche war immerhin doppelt so gross wie mein Zimmer. Nachdem wir uns gegen ausreichend Essen und Trinken nicht wehren konnte, spielten wir mehrere Runden 'Uno', die Thomas als Sieger für sich entscheiden konnten. Nach einem kurzen Abendgebet legten wir uns schlafen.
Hoch motiviert und gestärkt von unzähligen Brötchen starteten wir am frühen Vormittag in Richtung Clausthal-Zellerfeld. Der Tag begann mild und trocken, was eigentlich ganz gut so war, obwohl uns Schnee und Kälte lieber gewesen wären. Wir wanderten auf den Herzberg, genossen die Aussicht und liessen uns von Thilo - als angehender Forstwirt - in die Massnahmen der Waldwirtschaft einführen. Ausserdem begutachteten wir jede Tierspur und hielten Ausschau nach Waschbären und Dachshunden. Vergebens natürlich.
Auf unserem weiteren Weg am Grossen Schleifsteinsberg vorbei zur Schalke trafen wir kaum eine Menschenseele, sieht man von einer verwirrten Wanderin, die wir fast in die falsche Richtung geschickt hätten, und Radsportlern ab. Nur wir, der Wind, die zunehmende Kälte und der ab Mittag einsetzende Regen! - Thomas und Thilo versuchten mit ihren neuen Wanderschuhen Freundschaft zu schliessen, doch verhielten diese sich noch ein bissel steif, was zu argen "Geh-Schwierigkeiten' auf den letzten Kilometern führte.
Die letzte Strecke berab nahmen wir den direkten Weg, da wir von oben bereits Clausthal-Zellerfeld sahen. Der Weg führte an recht steilen Abhängen herunter, über Graben, auf Deichkronen von Trinkwasserseen, parallel zu Stromleitungsschneisen und entlang gemauerter Entwässerungsgräben, die aus dem Nichts kurz vor unserem Zielort endeten. Pünktlich zur Abenddämmerung füllten wir unsere Vorräte auf und fanden auf Anhieb in einem Gemeindehaus eine Bleibe.
Die Schuhe ausgezogen, die Füsse verarztet und hochgelegt, gönnten wir uns leckeren Weihnachtstee. Bei unseren abendlichen "Uno'- und "Tschaka'-Partien dominierte Tim, der als erfolgreichster Spieler strahlend den Tisch verliess. Am Folgetag ging es mit dem Bus zurück nach Goslar und von da mit dem Zug nach Hannover, wo sich unsere Wege leider wieder trennten.
Gut Pfad und Gottes Segen
Jeff Horstmann
(Stamm Schwanenritter)
Sonntag, der 23.12.2001
Der Materialtag zu dieser Fahrt ließ nicht erahnen, welche Jahreszeit uns tatsächlich erwartet. Wir packten das nötige Material zusammen und verabschiedeten uns.
Donnerstag, der 3.1.2002
Die vier Zaunkönige, die auf diese Winterfahrt mitkamen, hießen und heißen wahrscheinlich immer noch: Arne, Manuel, Tim und Marcel. Diese vier mutigen Recken trafen sich um 9 Uhr am Gemeindehaus, um dort ihre doch schon sehr vollen Rucksacke mit dem Material zum Bersten zu bringen. Dieser Versuch scheiterte aber kläglich, weil die Rücksacke einfach zu groß waren. Durch dieses Wissen ermutigt, schnappten sich die vier den nächsten Bus und fuhren zum Vegesacker Bahnhof, um dort den stehenden Zug zu nehmen und umgehend zum Bremer Hauptbahnhof zu fahren. Dort angekommen warteten sie ganze 15 Minuten bis ihr Sippenführer Jeff zu ihnen stieß. Weitere 45 Minuten vergingen und die Pfadfinder hatten nichts besseres zu Tun, als ihre Vorräte zu ergänzen und sich zu langweilen. Als endlich der Zug nach Hannover abfuhr, war die allseits bekannte Fahrtenstimmung schon vom ewigen Gepolter des Zuges aussradiert. Auf dem Hannover HBF gab es wieder Aufenthalt, den die fünf Pfadfinder zum Frühstücken nutzten. Wahrscheinlich habt ihr auch schon mal auf einem Bahnsteig gegessen und kennt die komischen Blicke der Passanten. Na ja. Irgendwann fuhr dann der Zug nach Kreiensen ab um doch nur wieder in Kreiensen anzuhalten und uns weiter 45min Warten zu bescheren. Allerdings ging von diesem Bahnhof etwas Kaltes aus. Dort lag SCHNEE! Kalter, weiser Schnee. Allerdings nicht mehr sehr viel. 45 Minuten später saßen wir - schon ziemlich durchgefroren - im Zug nach Holzminden, unserem heutigen Reiseziel. Dort trafen wir auch den Gunnar. Dieses Treffen war allerdings beabsichtigt. Wir hatten uns aufgeteilt, Tim, Arne und Jeff gingen einkaufen, während Marcel und Manuel auf dem Bahnsteig auf Gunner warteten und dabei ihre wohlgehorteten Böllerreserven anbrachen. Das Einkaufen verlief relativ ereignislos und man kann ja auch nicht erwarten, das bei Minusgraden die Einkaufswagen nicht aneinander frieren. Allerdings war jenes der Fall. Nachdem wir das Einkaufsgut zum Bahnhof geschleppt hatten, trafen wir dort GUNNAR. Langsam wurde es dunkel, deshalb suchten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Es wurde immer dunkler und wir hatten noch immer keinen Schlafplatz gefunden. Schließlich entschieden wir, dass wir uns in ein auf einem Hügel gelegenen Waldstück zur Ruhe betten sollten. Den Aufstieg allerdings habe ich unterschätzt. Der Schnee war total rutschig und es ging aufwärt, wobei mir der göttliche Panoramablick die Kraft gab, weiter zu klettern. Wir mußten unter einem Stacheldrahtzaun robben und unser Gepäck rüberhiefen. Dort gab es eine kleine Verschnaufspause, in der Jeff die nächste Steigung erklomm und meinte, dass man dort oben gut nächtigen kann. Wir quälten uns also die nächste Steigung hoch, um dort zu erfahren, dass es zu windig ist. Die zweite Steigung hinab zu steigen, war allerdings sehr einfach. Wir schlugen unser Lager in einem Nadelwald auf. Es war schon lange Dunkel, uns war kalt und es war Dunkel. Die Kohte mußte aufgebaut werden und Feuerholz mußte auch gesammelt werden. Jeff war nicht sehr glücklich, denn wir hatten seiner Meinung nach zu wenig Holz gesammelt. Also weitersuchen. Das Feuer brennt, die Rucksäcke sind im Zelt und die Wassersäcke gefroren. Es gab etwas Warmes zu essen, ein Mischmasch aus vielem, aber das war egal, denn nur die Wärme zählte. Als alle gesättigt waren, legten wir uns schlafen. Über Nacht wurden wir von einem Kotzanfall unseres Brocko`s (Marcel) im Schlaf überrascht.
Freitag, der 4.1.2002
Am nächsten Morgen verbrannten wir die Kotze feierlich und bemerkten beim Abbauen, dass unsere Speisereste in den Koschis gefroren waren. Der Sonnenschein verbesserte die Landschaft noch mehr, als der Mondschein am Abend davor. Jeff entschied, dass wir zurück ins Dorf wandern und uns dort warmes Abwaschwasser holen sollten. Wir schnorrten uns nicht nur Warmwasser, sondern auch Spüli und aßen dort auf der Straße.
Arne
(Sippe Zaunkönige)
04.November 2001 - 100 Jahre Wandervogel
4.November 2001 - vor 100 Jahren wurde in Berlin-Steglitz der Wandervogel als e.V. ("Wandervogel - Ausschuß für Schülerfahrten") gegründet. Zwölf Gleichgesinnte - Schüler, Lehrer, Eltern und Schriftsteller - legten den Grundstein für eine Bewegung, die zwar schon einige Jahre früher begann, doch nun über das ganze Land zog. Als Ausgang der sogenannten deutschen Jugendbewegung beeinflußte er spätere Strömungen wie die Freideutsche oder die Bündische Jugend maßgeblich. - Auch unsere CP beruft sich neben dem internationalen Pfadfindertum und dem Christentum auf seine jugendbewegten Wandervogelwurzeln. Wo sich diese Einflüsse bei uns nun widerspiegeln, sei im Großen und Ganzen mal dahingestellt, doch sind gerade Elemente wie das Musische, das intensive Fahrtenerleben, die Naturverbundenheit oder das enge Gemeinschaftsempfinden Hinweise dafür.
100 Jahre Wandervogel - ein historisches Datum! - Möchte man zumindest meinen. Doch für wen spielt dieses Datum eine große Rolle? Wer erinnert sich noch an die Anfänge dieser geschichtlichen Epoche? Und überhaupt, was ist von dem damaligen Geist in der heutigen Zeit übriggeblieben?
100 Jahre Wandervogel - ein Datum, das gefeiert werden sollte und muß, ausgerichtet von Wandervögeln der heutigen Zeit. So erfolgte vor einiger Zeit ein Aufruf an alle (?) Wandervögel-Bünde, -Kreise und -Projekte, sich diesem Termin gemeinsam anzunehmen. Diverse Wandervogel-Gruppen fühlten sich angesprochen und versuchten unter dem gemeinsamen Kürzel `Wandervogel heute‘ diesem Datum gerecht zu werden.
Für einen Außenstehenden war es spannend, die Vorbereitungen zu verfolgen, da sie im Grunde die wechselvolle Geschichte des Beginns des Wandervogels im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts nachstellte. Bereits im Vorfeld kam es im Vorbereitungskreis zu Austritten und Distanzierungen - (Ab-)Spaltungen wie vor hundert Jahren? - Der Zugvogel, Deutscher Fahrtenbund stieg gerüchteweise aus, weil ihm die Veranstaltung zu rechts sei und der Nerother-FM-Bund wetterte gegen die linke Alt-68er-Veranstaltung. - Geschichtliche Bezüge nochmals vorgelebt. In diesem Punkt lebt die Wandervogel-Idee auch heute noch. Abweichende Meinungen und Vorgehensweisen führen eher zur Spaltung als zur gewillten Findung eines Kompromisses. Finden auch wir hier unsere Wurzeln?
100 Jahre Wandervogel. - Am ersten Novemberwochenende fanden sich nun knapp 400 Wandervögel, Pfadfinder, Jungenschaftler und sonstige Interessierte in Steglitz ein, um am Samstagabend den Festbeiträgen der einladenden Wandervogel-Bünden und -Projekten zu lauschen und einen Überblick zu erhalten, wie facettenreich und aktiv der Wandervogel `heute‘ ist. - Den Rahmen steckte der Wandervogel, Bund für Jugendfahrten (BfJ), der das Gesamtbild dominierte: ein Rückblick auf die ersten Jahre nach der e.V.-Gründung, Liederbeiträge und ein großartiger Film über die Bundesfahrt nach Südafrika im Sommer diesen Jahres. Der Mädchenwandervogel Solveigh referierte über die Entwicklung der Wanderschwestern und steuerte einige Lieder bei; die Kulturinitiative improvisierte weitere Lieder, der Wandervogel Lippe sang und tanzte, der Wandervogel Uelzen gab einen interessanten Dia-Vortrag zu bündischen Bau-Projekten u.a. über dem Wandervogelhof Reinstorf und der Wandervogel, Deutscher Bund trug ein Theaterstück vor, dessen Aussage mir und wohl auch allen anderen Anwesenden verschlossen blieb. - Als Festredner konnte Prof. Dr. Arno Klönne gewonnen werden, der eine recht kritische Betrachtung der Jugendbewegung vortrug.
Auch wenn kein roter Faden auszumachen war und die Veranstaltung hinter den recht hohen Erwartungen verblieb, so war es dennoch ein interessantes Wochenende. Randgespräche und -beobachtungen, Besuch des KZ Sachsenhausen, Singeabende füllten die Zeit.
100 Jahre Wandervogel. - Wenn man von einigen Ausnahmen absieht, blieb eine Resonanz in der Tagespresse nahezu aus, was die Unwichtigkeit des Termins für die Gesellschaft verdeutlicht. Auch wenn sich keiner mehr an den Wandervogel erinnert, weil viele seiner Errungenschaften inzwischen ins gesellschaftliche Leben eingeflossen sind, so existiert die Idee des Wandervogels heute immernoch, ge- und erlebt in den einzelnen Bünden, die sich durch ihre Schwerpunktgebung und Berufung auf eine bestimmte Phase des Wandervogels zwar kräftig unterscheiden, jeder Ansatz jedoch für sich legitim ist. Werte und Formen werden zwar stark konserviert, doch Stillstand ist nicht zu erkennen.
100 Jahre Wandervogel. - in diesem Sinne herzlichen Glückwunsch, alles Gute, tiefe Kameradschaft und schöne Fahrtenerlebnisse für die Zukunft.
Jeff Horstmann
(CPD-Stamm Schwanenritter)
Im Schatten des Niedersachsen-Steins
"Heute abend schon etwas vor?" - "Nö!" - "Woll’n wir raus?" - "Jaa!" - "O.k., Material wie gehabt, ich besorg Eßbares und komme nach eurer Sippenstunde zum Gemeindehaus." - "Alles klar, bis dann!"
Kurzer Dialog mit abenteuerlicher Wirkung. Es war an einem Mittwoch in der zweiten März-Hälfte: loretta und meine Wenigkeit verspürten wieder den selben unbändigen Drang, der Stadt entfliehen zu wollen. Wir steigen weit nach acht Uhr abends in den Bus zum Künstlerdorf Worpswede und erklärten den Weyer-Berg als unser Ziel.
Instinktiv steigen wir an der richtigen Haltestelle aus und wanderten zielstrebig zum Niedersachsen-Denkmal, den höchsten Punkt im Umkreis von dutzenden Kilometern. Wir bauten unsere Kröten im Mondschatten des Denkmals auf, entzündeten ein Feuer, sangen, erzählten und philosophierten über die mystische Stimmung, die vom Kriegsdenkmal des Ersten Weltkrieges ausging.
Die Sonne weckte uns am nächsten Morgen und wir genossen den Ausblick bis nach Bremen und Ritterhude. Da wir mittags in der Stadt wieder Verpflichtungen nachgehen mußten, tippelten wir zur Bushaltestelle zurück.
Kurzes Fazit: 16 Stunden, die man nicht interessanter hätte (er-) leben können. Gut Pfad und Gottes Segen
Jeff
(Stamm Schwanenritter)
Das erste Stammes-Jungpfadfinderlager der Schwanenritter war ein ereignisreiches Wochenende
Die Sippe der Eichelhäher (Maik, Pascal, Sascha, Simon, Sven und Thomas) sowie die Sippe der Zaunkönige (Arne, Manuel, Marcel, Tim und Jeff ) bezogen ihre kleine, aber mit fließend Kaltwasser (wer hat das schon?) und ohne Strom ausgestattete Hütte ohne Meerblick - dafür aber mit Bundeswehrgelände .
Am ersten Abend war kaum etwas los da wir erst am späten Nachmittag ankamen. Allerdings beehrte uns Gunnar mit seiner Anwesenheit, der ja sonst in Tübingen wohnt. Am Abend haben wir dann mit Gunnar ein Geländespiel gespielt.
Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück Pams (kein Kommentar). Gestärkt gingen wir dann zum Knoten knoten über. Als wir die dafür erforderlichen Knoten hinterm Rücken beherzten, haben wir uns Sitze zwischen Bäumen geknotet.
Nun gingen wir in den nahe gelegenen Wald, um ein weiteres Geländespiel zu spielen. Bei diesem Spiel vollführte Manuel einen graziösen Sprung in einen Tümpel. Endlich wieder Mittagessen. - Nun kamen wir zum Karten lesen. Wir durften (mussten) nun neun gemeine Fragen beantworten und außerdem noch auf einer "Landkarte" ohne Legende und Maßstab einem eingezeichneten Weg folgen.
Als letzte Station unseres Aufenthalts in dieser Hütte haben Jeff und Thomas sich etwas ausgedacht. Wir mussten eine Brücke aus Bändern bauen. Sie sah sehr stabil aus. Die instabilen Reste der stabilen Brücke haben wir auf dem anschließendem Liederabend verbrannt !!
Der ganze dritte Tag war fürs saubermachen bestimmt.
Arne
(Sippe Zaunkönige)
Manchmal sind die Gründe recht banal, weshalb man sich für ein bestimmtes Fahrtenland entscheidet. Für uns stand schon früh fest, dass wir ins Riesengebirge wollen. Doch nehmen wir die polnische oder die tschechische Seite?? - Ausschlaggebend für die Tschechei war die Tatsache, dass wir in zwei Etappen ins Zielgebiet fahren wollen. Einmal mit dem Wochenend-Ticket bis an die Grenze und am nächsten Tag weiter durchs fremde Land. Da Bad Schandau als letzter deutscher Bahnhof vor der tschechischen Grenze einfach schönerer ist als Frankfurt an der Oder für eine Polenfahrt, fiel die Wahl zugunsten Tschechiens aus. - Wir haben unsere Wahl keine Minute bereut.
Unsere Fahrtengruppe, bestehend aus neun Pfadfinder von der Siedlug Aurinko und den Stämme Brüder Grimm, Ulrich von Hutten und den Schwanenrittern, traf sich auf dem Hof, um von dort ins Abenteuer zu starten. -
Wir hatten zwar die ganze Zeit nicht verstanden, warum es in Tschechien überall nur Kümmelbrot zu kaufen gab, oder warum das Zugfahren so spottbillig war, oder warum es die erste Woche nur regnen mußte, oder warum Pilze, die wie leckere Steinpilze aussehen, speibitter schmecken. Doch haben wir es immerhin verstanden, jeden Augenblick so zu nehmen und zu nutzen, wie wir ihn geboten bekamen. - Wir ließen uns vom Gewitter faszinieren, auch wenn ein Blitzeinschlag 50m neben einen sehr unangenehm sein kann! - Wir lernten Rübezahl höchstpersönlich kennen, der uns am Abend eines verregneten Tages einlud, auf seinem Heuboden zu schlafen. Wir wurden mit heißem Tee und frischen Kuchen verwöhnt. - Wir besuchten einen 80jährigen teschechischen Pfadfinder, der uns Geschichten erzählte, Dokumente und Abzeichen zeigte und dem wir Lieder sangen. - Wir durchquerten schöne Landschaften und steigerten uns in der Auswahl der Lagerplätze. - Wir ließen keine Kirchenbesichtigung aus; jedes Dorf bescherte uns eine neue, kleine, manchmal halb verfallende Kirche. Wir testeten die Akustik, mal mit Gesang, mal spielte Thilo auf der Orgel. Häufig waren die Kirchen von Gräbern mit deutschklingenden Nachnamen umgeben; auch Denkmäler und Kircheninschriften waren in deutscher Sprache. Die Geschichte wurde uns vor Augen gehalten, schließlich befanden wir uns auf ostböhmischen Gebiet.
Trutnow entwickelte sich zum Dreh- und Angelpunkt unserer Unternehmungen. Wir lernten die Stadt lieben, nicht zuletzt wegen eines Bäckers mit den leckersten und schönsten Süßspeisen. Um unsere Fahrtenkasse nicht unnötig durch unsere Sucht zu belasten, haben wir uns das Geld in der Innenstadt ersungen. Mit Erfolg und anschließendem vollen Bauch!
Die letzten Tag unserer zwei Wochen ging es etappenweise in Richtung Prag, einer faszinierenden Stadt. Kultur bis zum Umfallen - der anstrengendste Fahrtentag! Es war eine schöne, aufbauende Sommerfahrt.
Gut Pfad und den Segen Gottes wünscht
die Fahrtengruppe Kümmelokei
Blaukehlchen- Sippenfahrt zum Bundeshof im Januar 1999
Auf unserem Stammesthing im letzten Dezember haben wir beschlossen, bzw. besprochen, daß jeder aktive Blauschlipsträger unseres Stammes dieses Jahr den Bundeshof in Birkenfelde sehen soll. Was liegt da also näher, als die erste Sippenfahrt im neuen Jahr nach Birkenfelde zu unternehmen.
Leider durften oder konnten nur 4/7 der Sippe die ganze Wochenendfahrt mitmachen, namentlich Steffi V., Steffi A., Sarah und Monika. Doch da wir erst Samstag in aller Frühe mit Bus und Bahn losfuhren, kamen Freitagabend noch 2/7 der Sippe hinzu (Alex und Nicole).
Wir machten uns Freitag im Gemeindehaus eine, bzw. zwei leckere Pizzen, blödelten ein bissel rum und sangen einige Lieder, bevor wir um halb zwölf Nicole nach Hause begleiteten und anschließend noch eine obligatorische Gruselgeschichte-Nachtwanderung in die Heide unternahmen. Sarah, Steffi A. und Monika pinkelten sich vor Angst fast in die Hose und umklammerten mich derart fest, daß mir zeitweise die Luft wegblieb. Schlimmer als Wölflinge sage ich euch!
Zur mitternächtlichen Stunde hielten wir eine Andacht und spazierten zum Gemeindehaus zurück, wo wir es uns im Sippenraum gemütlich machten. Sarah verspürte den Drang, keinen schlafen zu lassen und unglücklicherweise schaffte sie es bei mir auch.
Um 6.00Uhr hieß für alle aufwachen, bzw. für mich endlich aufstehen können, denn geschlafen habe ich die ganze Zeit nicht. Wir packten unsere sieben Sachen und nahmen um 6.43Uhr den Bus nach Vegesack.
Bremen, Hannover, Göttingen, Eichenberg und Uder hießen nun unsere Um- und Aussteigebahnhöfe.
Die vier bis fünf Kilometer wurden tapfer wandernd zurückgelegt und wir betraten gleichzeitig unseren CP-Bundeshof. Für Steffi A., Sarah und Monika war es die erste Begegnung mit unserem und ihrem Hof, doch ich glaube, sie waren genauso begeistert, wie Steffi V., Thomas und meine Wenigkeit beim ersten Mal waren.
Wir nahmen gleich das Zimmer unten rechts in unseren Besitz, doch brauchte das Zimmer noch etwas Zeit, um den gewünschten Temperaturbereich der Mädchen zu entsprechen. Solange nutzten wir die Küche - die unglaublich schöne und geniale Küche, was ich hier mal erwähnen möchte - als Aufenthaltsraum. Steffi V. ging verantwortungs-bewußt ihrem Amt nach und kochte uns etwas zu essen.
Im Anschluß unternahmen wir eine kleine Bundeshof- und Birkenfelde-Erkundungstour. Zurückgekehrt besuchte Steffi V. erstmal eine Brieffreundin und den anderen drei schloß ich erstmal unabsichtlich auf dem Dachboden ein... was sie mir sehr übel genommen haben. Ups, sorreee!!!
Nach dem Abendbrot unternahmen wir eine weitere Nachtwanderung und bestiegen mit den letzten Kräften den knapp 450m hohen Heiligenberg, wo wir eine Andacht hielten. Der Abstieg war genauso schwierig und lustig wie der Aufstieg. Es war ziemlich klasse Birkenfelde (und andere Orte) bei Nacht von einem so hohen Punkt aus zu betrachten. Die Lichter sahen aus wie Kerzenflammen.
Nach einigen spontanen Umschupsaktionen auf der Wiese, machten wir es uns nochmal in der Küche gemütlich, machten uns Brühe mit Crotons, sangen Lieder und legten uns irgendwann zum Schlafen hin, was noch nicht hieß, daß man auch schlafen konnte!
Sonntag ging es nach dem Frühstück leider schon wieder zurück nach Hause: wieder sechs anstrengende Stunden mit der Bahn.
Während die Mädchen mit diversen Zuggästen flirteten, versuchte ich zu dösen. In Hannover trafen wir noch einige Pfadfinder anderer Bünde und um 19.00Uhr waren wir wieder in Schwanewede.
Fazit dieser Fahrt: sie war zu kurz, aber dafür ziemlich gut und eindrucksvoll. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich hoffe, daß wir dieses Jahr nochmal gemeinsam zu Bundeshof fahren werden. Einige Blaukehlchen werden den Bundeshof auf der Bundeskurswoche ja noch besser kennenlernen.
In diesem Sinne
Gut Pfad
Jeff
(Sippenführer der Blaukehlchen)
Etwas Bundeshof
Etwas Singen, etwas Lachen, späße machen,
ohne dabei jemanden wehzutun
Etwas warmes ums Herz, etwas Abenteuer,
ohne dabei zu klingen wie ein Ungeheuer.
Etwas zum Miteinander und Füreinander,
ohne dabei ausgenutzt zu werden.
Etwas Geborgenheit, etwas positiven Schmerz.
Einfach etwas Bundeshof.
(von Monika)
Die Kerzen stehen im sternförmigen Kreis,
rundherum sitzen die Blaukehlchen und denken, wer weiß,
was man zum Bundeshof schreiben kann,
nur einer pennt, das ist die Steffi V., oh Mann!
Sarah, Steffi A, Steffi V. und Moni wollen schreiben, wie toll es hier ist,
aber wie wird das in einem Gedicht ausgedrückt?
Gemütlich und warm, das ist es hier,
am Liebsten würden wir bleiben eine Woche hier,
aber morgen müssen wir schon wieder gehen,
ich freue mich schon ganz doll auf’s wiedersehen!
(von Steffi A.)
Bundeshof
Gern denke ich an die vergangene zwei Tage zurück.
Zwei Tage voller Glück.
Wir haben oft abends beieinander gesessen,
so etwas schönes bleibt unvergessen.
Was in diesen schönen Stunden,
uns gemeinschaftlich verbunden,
bleibt auch weiterhin beständig,
dies schreib‘ ich eigenhändig.
Ob hierhin, ob dorthin die Wege gehen,
ich hoffe, ich werde den Bundeshof bald wiedersehn.
(von Sarah)