In unserem Blog sind Berichte über die Aktivitäten des Stammes.
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Das erste Stammes-Jungpfadfinderlager der Schwanenritter war ein ereignisreiches Wochenende
Die Sippe der Eichelhäher (Maik, Pascal, Sascha, Simon, Sven und Thomas) sowie die Sippe der Zaunkönige (Arne, Manuel, Marcel, Tim und Jeff ) bezogen ihre kleine, aber mit fließend Kaltwasser (wer hat das schon?) und ohne Strom ausgestattete Hütte ohne Meerblick - dafür aber mit Bundeswehrgelände .
Am ersten Abend war kaum etwas los da wir erst am späten Nachmittag ankamen. Allerdings beehrte uns Gunnar mit seiner Anwesenheit, der ja sonst in Tübingen wohnt. Am Abend haben wir dann mit Gunnar ein Geländespiel gespielt.
Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück Pams (kein Kommentar). Gestärkt gingen wir dann zum Knoten knoten über. Als wir die dafür erforderlichen Knoten hinterm Rücken beherzten, haben wir uns Sitze zwischen Bäumen geknotet.
Nun gingen wir in den nahe gelegenen Wald, um ein weiteres Geländespiel zu spielen. Bei diesem Spiel vollführte Manuel einen graziösen Sprung in einen Tümpel. Endlich wieder Mittagessen. - Nun kamen wir zum Karten lesen. Wir durften (mussten) nun neun gemeine Fragen beantworten und außerdem noch auf einer "Landkarte" ohne Legende und Maßstab einem eingezeichneten Weg folgen.
Als letzte Station unseres Aufenthalts in dieser Hütte haben Jeff und Thomas sich etwas ausgedacht. Wir mussten eine Brücke aus Bändern bauen. Sie sah sehr stabil aus. Die instabilen Reste der stabilen Brücke haben wir auf dem anschließendem Liederabend verbrannt !!
Der ganze dritte Tag war fürs saubermachen bestimmt.
Arne
(Sippe Zaunkönige)
Manchmal sind die Gründe recht banal, weshalb man sich für ein bestimmtes Fahrtenland entscheidet. Für uns stand schon früh fest, dass wir ins Riesengebirge wollen. Doch nehmen wir die polnische oder die tschechische Seite?? - Ausschlaggebend für die Tschechei war die Tatsache, dass wir in zwei Etappen ins Zielgebiet fahren wollen. Einmal mit dem Wochenend-Ticket bis an die Grenze und am nächsten Tag weiter durchs fremde Land. Da Bad Schandau als letzter deutscher Bahnhof vor der tschechischen Grenze einfach schönerer ist als Frankfurt an der Oder für eine Polenfahrt, fiel die Wahl zugunsten Tschechiens aus. - Wir haben unsere Wahl keine Minute bereut.
Unsere Fahrtengruppe, bestehend aus neun Pfadfinder von der Siedlug Aurinko und den Stämme Brüder Grimm, Ulrich von Hutten und den Schwanenrittern, traf sich auf dem Hof, um von dort ins Abenteuer zu starten. -
Wir hatten zwar die ganze Zeit nicht verstanden, warum es in Tschechien überall nur Kümmelbrot zu kaufen gab, oder warum das Zugfahren so spottbillig war, oder warum es die erste Woche nur regnen mußte, oder warum Pilze, die wie leckere Steinpilze aussehen, speibitter schmecken. Doch haben wir es immerhin verstanden, jeden Augenblick so zu nehmen und zu nutzen, wie wir ihn geboten bekamen. - Wir ließen uns vom Gewitter faszinieren, auch wenn ein Blitzeinschlag 50m neben einen sehr unangenehm sein kann! - Wir lernten Rübezahl höchstpersönlich kennen, der uns am Abend eines verregneten Tages einlud, auf seinem Heuboden zu schlafen. Wir wurden mit heißem Tee und frischen Kuchen verwöhnt. - Wir besuchten einen 80jährigen teschechischen Pfadfinder, der uns Geschichten erzählte, Dokumente und Abzeichen zeigte und dem wir Lieder sangen. - Wir durchquerten schöne Landschaften und steigerten uns in der Auswahl der Lagerplätze. - Wir ließen keine Kirchenbesichtigung aus; jedes Dorf bescherte uns eine neue, kleine, manchmal halb verfallende Kirche. Wir testeten die Akustik, mal mit Gesang, mal spielte Thilo auf der Orgel. Häufig waren die Kirchen von Gräbern mit deutschklingenden Nachnamen umgeben; auch Denkmäler und Kircheninschriften waren in deutscher Sprache. Die Geschichte wurde uns vor Augen gehalten, schließlich befanden wir uns auf ostböhmischen Gebiet.
Trutnow entwickelte sich zum Dreh- und Angelpunkt unserer Unternehmungen. Wir lernten die Stadt lieben, nicht zuletzt wegen eines Bäckers mit den leckersten und schönsten Süßspeisen. Um unsere Fahrtenkasse nicht unnötig durch unsere Sucht zu belasten, haben wir uns das Geld in der Innenstadt ersungen. Mit Erfolg und anschließendem vollen Bauch!
Die letzten Tag unserer zwei Wochen ging es etappenweise in Richtung Prag, einer faszinierenden Stadt. Kultur bis zum Umfallen - der anstrengendste Fahrtentag! Es war eine schöne, aufbauende Sommerfahrt.
Gut Pfad und den Segen Gottes wünscht
die Fahrtengruppe Kümmelokei
Blaukehlchen- Sippenfahrt zum Bundeshof im Januar 1999
Auf unserem Stammesthing im letzten Dezember haben wir beschlossen, bzw. besprochen, daß jeder aktive Blauschlipsträger unseres Stammes dieses Jahr den Bundeshof in Birkenfelde sehen soll. Was liegt da also näher, als die erste Sippenfahrt im neuen Jahr nach Birkenfelde zu unternehmen.
Leider durften oder konnten nur 4/7 der Sippe die ganze Wochenendfahrt mitmachen, namentlich Steffi V., Steffi A., Sarah und Monika. Doch da wir erst Samstag in aller Frühe mit Bus und Bahn losfuhren, kamen Freitagabend noch 2/7 der Sippe hinzu (Alex und Nicole).
Wir machten uns Freitag im Gemeindehaus eine, bzw. zwei leckere Pizzen, blödelten ein bissel rum und sangen einige Lieder, bevor wir um halb zwölf Nicole nach Hause begleiteten und anschließend noch eine obligatorische Gruselgeschichte-Nachtwanderung in die Heide unternahmen. Sarah, Steffi A. und Monika pinkelten sich vor Angst fast in die Hose und umklammerten mich derart fest, daß mir zeitweise die Luft wegblieb. Schlimmer als Wölflinge sage ich euch!
Zur mitternächtlichen Stunde hielten wir eine Andacht und spazierten zum Gemeindehaus zurück, wo wir es uns im Sippenraum gemütlich machten. Sarah verspürte den Drang, keinen schlafen zu lassen und unglücklicherweise schaffte sie es bei mir auch.
Um 6.00Uhr hieß für alle aufwachen, bzw. für mich endlich aufstehen können, denn geschlafen habe ich die ganze Zeit nicht. Wir packten unsere sieben Sachen und nahmen um 6.43Uhr den Bus nach Vegesack.
Bremen, Hannover, Göttingen, Eichenberg und Uder hießen nun unsere Um- und Aussteigebahnhöfe.
Die vier bis fünf Kilometer wurden tapfer wandernd zurückgelegt und wir betraten gleichzeitig unseren CP-Bundeshof. Für Steffi A., Sarah und Monika war es die erste Begegnung mit unserem und ihrem Hof, doch ich glaube, sie waren genauso begeistert, wie Steffi V., Thomas und meine Wenigkeit beim ersten Mal waren.
Wir nahmen gleich das Zimmer unten rechts in unseren Besitz, doch brauchte das Zimmer noch etwas Zeit, um den gewünschten Temperaturbereich der Mädchen zu entsprechen. Solange nutzten wir die Küche - die unglaublich schöne und geniale Küche, was ich hier mal erwähnen möchte - als Aufenthaltsraum. Steffi V. ging verantwortungs-bewußt ihrem Amt nach und kochte uns etwas zu essen.
Im Anschluß unternahmen wir eine kleine Bundeshof- und Birkenfelde-Erkundungstour. Zurückgekehrt besuchte Steffi V. erstmal eine Brieffreundin und den anderen drei schloß ich erstmal unabsichtlich auf dem Dachboden ein... was sie mir sehr übel genommen haben. Ups, sorreee!!!
Nach dem Abendbrot unternahmen wir eine weitere Nachtwanderung und bestiegen mit den letzten Kräften den knapp 450m hohen Heiligenberg, wo wir eine Andacht hielten. Der Abstieg war genauso schwierig und lustig wie der Aufstieg. Es war ziemlich klasse Birkenfelde (und andere Orte) bei Nacht von einem so hohen Punkt aus zu betrachten. Die Lichter sahen aus wie Kerzenflammen.
Nach einigen spontanen Umschupsaktionen auf der Wiese, machten wir es uns nochmal in der Küche gemütlich, machten uns Brühe mit Crotons, sangen Lieder und legten uns irgendwann zum Schlafen hin, was noch nicht hieß, daß man auch schlafen konnte!
Sonntag ging es nach dem Frühstück leider schon wieder zurück nach Hause: wieder sechs anstrengende Stunden mit der Bahn.
Während die Mädchen mit diversen Zuggästen flirteten, versuchte ich zu dösen. In Hannover trafen wir noch einige Pfadfinder anderer Bünde und um 19.00Uhr waren wir wieder in Schwanewede.
Fazit dieser Fahrt: sie war zu kurz, aber dafür ziemlich gut und eindrucksvoll. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich hoffe, daß wir dieses Jahr nochmal gemeinsam zu Bundeshof fahren werden. Einige Blaukehlchen werden den Bundeshof auf der Bundeskurswoche ja noch besser kennenlernen.
In diesem Sinne
Gut Pfad
Jeff
(Sippenführer der Blaukehlchen)
Etwas Bundeshof
Etwas Singen, etwas Lachen, späße machen,
ohne dabei jemanden wehzutun
Etwas warmes ums Herz, etwas Abenteuer,
ohne dabei zu klingen wie ein Ungeheuer.
Etwas zum Miteinander und Füreinander,
ohne dabei ausgenutzt zu werden.
Etwas Geborgenheit, etwas positiven Schmerz.
Einfach etwas Bundeshof.
(von Monika)
Die Kerzen stehen im sternförmigen Kreis,
rundherum sitzen die Blaukehlchen und denken, wer weiß,
was man zum Bundeshof schreiben kann,
nur einer pennt, das ist die Steffi V., oh Mann!
Sarah, Steffi A, Steffi V. und Moni wollen schreiben, wie toll es hier ist,
aber wie wird das in einem Gedicht ausgedrückt?
Gemütlich und warm, das ist es hier,
am Liebsten würden wir bleiben eine Woche hier,
aber morgen müssen wir schon wieder gehen,
ich freue mich schon ganz doll auf’s wiedersehen!
(von Steffi A.)
Bundeshof
Gern denke ich an die vergangene zwei Tage zurück.
Zwei Tage voller Glück.
Wir haben oft abends beieinander gesessen,
so etwas schönes bleibt unvergessen.
Was in diesen schönen Stunden,
uns gemeinschaftlich verbunden,
bleibt auch weiterhin beständig,
dies schreib‘ ich eigenhändig.
Ob hierhin, ob dorthin die Wege gehen,
ich hoffe, ich werde den Bundeshof bald wiedersehn.
(von Sarah)
Bundeskurswoche 1999
Jeff Horstmann (Sippenführerkurs F - Leiter, Stamm Schwanenritter):
Elf Jahre ist es her, als ich bei ossi vom Stamm Heinrich von Zütphen an einem CPB-Sippenführer-Kurs teilnahm (oder soll ich bewußt Gruppenleiter-Kurs sagen?). Es war einer der prägendsten Ereignisse meiner langen Pfadfinderlaufzeit. Ich lernte damals viele Kameraden und Freunde kennen, mit denen ich fortan einen langen, gemeinsamen Weg ging; einem Weg voller Abenteuer und Erlebnisse. Ich kann rückblickend beurteilen, daß ich ohne diesen Kurs heutzutage nicht mehr bei den Pfadfindern wäre.
Viele Jahre sind vergangen und ich mag es immernoch kaum glaube, daß ich nun auf der 1999er CPD-Bundeskurswoche einen eigenen Sippenführerkurs geleitet habe. So vergeht die Zeit und ich hoffe, daß es für meine Kurs-Teilnehmer ein ebenso schöner und prägender Kurs gewesen ist, wie ich ihn damals erleben durfte.
Ursprünglich wollte ich ja keinen Kurs leiten, weil ich wußte, daß mir die Vorbereitungszeit fehlen würde. Stefan Peters, unser Bundes-Schulungsbeauftragter (der diese Bukuwo großartig vorbereitet hat!), hat über Wochen versucht, mir den Stammesführer-Kurs anzudrehen, doch hielt ich ihn lange Zeit hin. Doch nachdem meine Blaukehlchen, die alle einen Sippenführerkurs besuchen sollten, aufgrund voller Kurse nicht mehr aufgenommen werden konnten, bot ich kurzerhand einen dritten Sippenführer-Kurs an mit der Bedingung, daß meine Blaukehlchen in einem der anderen Kurse unterkommen würden.
Tja, so halste ich mir doch noch einen Kurs auf. Leider fand ich auf die Schnelle keinen zweiten Leiter, so daß ich mich mit sechszehn Kurslern alleine auseinander-setzen mußte. Meine nicht-vorhandene Vorbereitungs-zeit ging in einer Biologie-Unterrichtseinheit und in Zahnschmerzen unter, so daß ich mich recht unvor-bereitet fühlte, als ich meinen Kurs am Samstag begrüßte.
Ich schaffte es einzig und allein, mir einen groben Kursablauf zurechtzubasteln, mir drei, vier Themen zu überlegen und mir viele Referenten auszusuchen. Ich gab mir selber die Aufgabe, aus den 16er Haufen innerhalb einer Woche eine feste Gruppe zusammenzu-schweißen und damit alle Phase einer Gruppenbildung in kürzester Zeit zu durchlaufen. "Sippengemeinschaft" sollte das Zauberwort des Kurses sein.
Früh stellte ich klar, daß die hier gelehrte Theorie nun ein Bruchteil der späteren Sippenführung sei und daß es letztlich viel eher auf eine gesunde Gruppenbildung mit eigenen Spielregeln ankommt, was ich versucht habe unauffällig nebenher laufenzulassen.
Nachdem ich am ersten Tag etwas zurückhaltend und abwartend war, versuchte ich spätestens ab dem Hajk-Tag eigene Formen in die Kurs-Gruppe einzuflechten: gemeinsames Auftauchen bei der Morgenandacht, "Guten Hunger"-Schrei, Referenten-Begrüßung und Kreisbilden bei Ansagen. Nach kurzer Zeit wuchs eine tolle Gemeinschaft, wo jeder versuchte durch maximalste Toleranz, die Fehler und Schwächen des anderes zu akzeptieren, und wo jeder seine eigene Stärke für die Gruppe einbrachte.
Besonders ein Element wirkte ultra-stark bindend und das war einmal mehr der Gesang. Wunderschöne Stimmen, eine Handvoll Gitarrenspieler und eine unbändige Lust am Singen ließen uns unzählige schöne Stunden miteinander verleben.
Bevor ich gleich auf einige kurze Eindrücke des Kurses eingehe, möchte ich schon zusammenfassend sagen, daß ich sehr stolz bin, Kursleiter des Sippenführer-Kurses F gewesen sein zu dürfen. Ihr seid eine vorbildliche Gruppe gewesen und die wunderschönen Erlebnisse mit euch lassen alle Mühen verblassen. Diesen acht Tagen voller Spaß und Freude hätte ich gerne noch weitere acht folgen lassen... F-Sifü-Kurs-ler, ihr seid die besten!!!
Es gab auf dem Kurs viele tolle Momente. Besonders der Hajk, der uns von Sonntag auf Montag über die Burg Ludwigstein und die Burg Hanstein führte, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Bei Regen wanderten wir los, brachten aber Sonne mit nach Birkenfelde. Alle anderen Hajk-Gruppen sind abgesoffen, nur uns war eine trockene Nacht vergönnt. Auf der schönen Hasenkanzel fehlte uns nur noch die Gitarre, um den Abend noch gelungener werden zu lassen.
Geschichts-trächtige Jugendburgen aufsuchend, fehlende Essenszutaten schnorrend, Berghänge auf- und abkletternd, Pausen an schönen Plätzen einlegend, müde und kaputt über Äcker schleppend - der Hajk hatte seine Reize!
Auch unser glorreicher Auftritt auf dem ersten Birkenfelder Bundeskurswochen-Singewettstreit, wo wir mit dem einzigen bündischen Lied des Abends ("Es tropft von Helm und Säbel") knapp hinter den Akelas den dritten Platz belegten, ist unvergeßlich. Für unsere Nachfeier fehlen mir immernoch die Worte: tanzen bis zum Herzinfakt, singen bis zur absoluten Heiserkeit und Spaßhaben bis zur überschwappenden Euphorie. Ein unglaublicher Abend, liebe Freunde. Danke dafür!
Was auch für unsere Gruppe sprach, war die Spontaneität, mit der wir einige Situationen überbrücken konnten, wie z.B. die Pausen vor dem Mittagessen, wo wir zusammenrückten und unsere ureigenen Versionen von "Nachts auf dem Dorfplatz", "Mädchen, Männer, Meisterwert" uswusf. zum besten gaben.
Ach, ich könnte seitenweise weiterschreiben, doch ich möchte an dieser Stelle enden und euch entgegenschreien: `Ich liebe euch! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!‘
Gut Pfad und Gottes Segen
Jeff Horstmann
(Stamm Schwanenritter)
Si-Fü-Kurs F bei Jeff
Schwanenritter prägen die 99er Bukuwo
Ganze neun Schwanenritter fuhren dieses Jahr zur sagen-umwogenen Bundeskurswoche der CPD in Birkenfelde. In der ersten Woche (27.März bis 03.April) nahmen die Blaukehlchen Katja, Nicole, Sarah und beide Steffis am Sippenführerkurs teil, während Hauke und Gunnar den Stammesführerkurs besucht und ich den Sippenführerkurs F leitete. Thomas traute sich in der zweiten Kurs-Woche (03.April bis 10.April) in den Akelakurs - damit ist er der erste Schwanenritter der nach zehn Jahren wieder einen Akelakurs besuchte!
Kurzfristig (Anfang Februar) entschied ich mich, einen Sippenführerkurs auf der Bukuwo zu übernehmen. Ich hoffte damals in den folgenden Wochen einen weiteren Leiter zu finden, doch mußte ich mich letztlich mit 16 SiFü-Anwärtern alleine abmühen. Hinzu kam, daß ich mich fast kaum vorbereiten konnte aufgrund einer Unterrichtseinheit in Biologie und einer Weisheitszahnoperation. Doch ich wäre kein Schwanenritter, würde ich nicht improvisieren können.
Zu fünfzehnt reisten wir aus dem Bremer Gau mit Zug an und in Uder trennten sich unsere Wege schon teilweise, weil alle Teilnehmer zu unterschiedlichen Hajk-Ausgangspunkten mußten. Ich traf mich stattdessen mit meiner Gruppe auf dem Bundeshof und begann Sonntag erst mit meinem Hajk, der von Witzenhausen über die Burg Ludwigstein, die Burg Hanstein und der Hasenkanzel als Nachtlager führte.
Sechszehn 14- bis 16 ½-jährige erwarteten mich: vier kamen von unserer Siedlung Bartholomäus Schink (Max, Karsten, papagei und Philipp), drei von der Siedlung Aurinko (Jost, Thilo und Jonas), vier vom Stamm Brüder Grimm (Kathi, Lotta, Paul und Sebastian), drei vom Stamm Gralsburg (Judith, Friederike und Louisa), sowie Melanie vom Ortsring Funny Nathan und Reinhard vom Stamm Jakobus Sackmann - ein extrem bunter Haufen, den ich nun innerhalb von einer Woche zur festen Gruppen zusammenschweißen wollte. Und was soll ich sagen: es hat natürlich geklappt. Schnell entwickelten wir uns zum Elite-Kurs, was zum einen daran lag, daß wir unendlich viel Spaß miteinander hatten und zum anderen, weil jeder sich bemühte, seine maximale Toleranz zusammenzukratzen.
Ich glaube, ich könnte zig Seiten über das Erlebte niederschreiben, doch möchte ich nur einige Abenteuer und Eindrücke in unserer Stammeszeitung festhalten: Jede freie Minute (und davon gab es beim strammen Zeitplan nicht viele) wurde genutzt, um gemeinsam zu singen. Vier Gitarrenspieler hatte ich in meinem Kurs, wobei sich Jonas als Spieler-Gott herausstellte. Wir schmetterten die Lieder, sangen besinnlich - immer der Stimmung angepaßt. Auf dem Bukuwo-Singewettstreit erreichten wir mit drei Punkten Rückstand den dritten Platz mit unserer euphorischen "Es tropft von Helm und Säbel"-Version. Anschließend zogen wir uns zu einer Nachfeier in unseren Kursraum zurück und feierten, tanzten und sangen. Es war eine unglaubliche Stimmung.
Der Hajk bescherte uns als einzige Gruppe gutes Wetter; wir starteten zwar bei Regen, brachten aber die Sonne und 15°-20°C von unserer Wanderung mit.
Durch schnell bindende Spielregeln tauchten wir immer gemeinsam bei der Morgenandacht auf, wir waren die einzigen die den `Guten Hunger‘-Schrei celebrierten und kam das Mittagessen mal etwas später als geplant, nutzten wir die Zeit für weitere Lieder. Großartig. Es war insgesamt eine phantastische Woche, die sich trotz der Anstrengung (einen Kurs alleine zu leiten, ist schon recht anstrengend, aber auf jeden Fall machbar) mehr als gelohnt hat. Schließlich gelang es mir die Schwanenritter- Mentalität bei weiteren Stämmen unseres Bundes bekannt zu machen.
Naja, vielleicht bin ich auf der Bukuwo 2000 wieder dabei...
Gut Pfad!
Jeff Horstmann
(Si-Fü-Kurs F - Leiter)
Entgegen den Planungen, die von uns im letzten Jahr durchgeführt wurden, konnte kein Junge an einem vom Bundesamt ausgeschriebenen Führungskurse der Stufe B teilnehmen. Ein von der Gauführung veranstalteter Führungskurs A wurde von vier Jungen besucht. Die Gruppe zählt zur Zeit ca. 12 Personen. Bei entsprechender Hilfe vom Gau könnte sie allerdings viel größer sein.
Unsere Gruppenarbeit hat folgende Schwerpunkte und Ziele: Wir beschäftigen uns mit der Probenordnung, dem allgemeinen Geschehen der Bibel, außerdem wird sehr viel gespielt. Ziel unserer Arbeit ist es, den Jungen zu gesunder Kritik, Verantwortung und Zivilcourage zu erziehen. Wir wollen einen mündigen Staatsbürger und Christen prägen.
Seit geraumer Zeit haben die Jungen die Möglichkeit an zwei Abenden die Gruppenstunde zu besuchen. Der eine Abend ist der allgemeinen Sippenstunde gewidmet, wogegen der andere Abend rein sportlichen Charakter trägt, wie z.B. Spiele sportlicher Art wie: Geländespiel, Schwimmen etc. Ziel unserer Arbeit ist es außerdem nicht nur den Geist, sondern auch den Körper zu schulen.
Folgende Unternehmungen wurden durchgeführt: diverse Wochenendfahrten, eine Wanderung nach Harriersand, eine Wanderfahrt entlang der Mosel und Rhein, eine 4-Tages-Fahrt nach Vollersode.
Zur Vorbereitung der Sommerfahrt wurde ein Elternabend veranstaltet.
Folgende Unternehmungen sind noch geplant: 1-2 Wochenendfahrten, ein Stadtgeländespiel mit dem Gau Bremen.
Die CP war mit der Jungen Gemeinde an der Aktion zu Gunsten Terre des Hommes beteiligt.
Die Siedlungsführung war bemüht, die von der Landesmark veranstalteten Treffen zu besuchen und die gewonnen Erfahrungen auszuwerten. Die Arbeit betreffend der letzten Landesmark-Führer-schaftstreffen laufen noch.
Da sich der Gau Teufelsmoor unserer Siedlung gegenüber sehr wenig geregt hat, haben wir uns nach Bremen orientiert.
Seit August dieses Jahres ist die Siedlung assoziertes Mitglied des Gaues Bremen und Vollmitglied im Gau Teufelsmoor. Da die Gauführung anscheinend nicht sehr viel von neuen Siedlungen zu halten scheint und diese ohne Unterstützung läßt, außerdem auch nichts dagegen hat, wenn wir aus dem Gau austreten, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann der vollständige Übertritt nach Bremen vollzogen wird.
Folgende Tatsache in unserer Gemeinde ist von und zu kritisieren: Es gibt keinen Jugendkonvent, in dem sich die Vertreter oder Leiter der div. Jugendgruppen treffen. Daher kommt es oft vor, daß es so scheint, als ob die Gruppen gegeneinander arbeiten. Eine sinnvolle Koordination wäre auch günstig für die andere Gruppenarbeit.
Wow, ein Jahresbericht ist natürlich ein Glücksfall für die Stammeschronik-Recherche, denn sie bietet viele Informationen in kompakter Form.
Dieser Jahresbericht muß im Herbst geschrieben worden sein, da noch einige Aktionen ausstanden.
Hinter der Siedlungsführung vermute ich auf jeden Fall Burkhard Lehmann und Wolfgang Jelen.
Der erste Absatz verdeutlicht, daß hier konsequent eine Führer-/ Führungsschulung angestrebt wurde. Ich weiß zwar nun nicht, welche Art von Kurs sich hinter der Stufe A und B befinden, doch liegt der Vorteil von geschulten Sippenführern auf der Hand: eine strukturiertere, produktivere und bessere CP-Arbeit wird dadurch ermöglicht.
Ich vermute, daß hinter den meisten Formulierungen Burghard Lehmann steckt, doch kann man sind gerade hinter die genannten Schwerpunkte und Ziele auch heute noch stellen. Auch damals waren die Schwanenritter alles andere als Fahrtenscheu, sogar eine Sommerwanderung entlang der Mosel und des Rheins wurden unternommen.
Die interessanteste Information ist jedoch die zunehmende Orientierung zum Bremer Gau. Regional bedingt und durch die niedersächsische Länderzugehörigkeit machte es wohl 1967 notwendig sich dem Gau Teufelsmoor organisatorisch anzuschließen, doch zeigte dieser Gau wenig Interesse an der neu auferstanden Siedlung. Hilfe und Unterstützung wurde versagt. So ist es natürlich alles andere als ungewöhnlich, daß sie die Schwanenritter 1969 dem Bremer Gau zuwandten. Zweierlei Gründe fallen mir hier spontan dazu ein. Zum einen war der Gau Bremen regional gesehen der räumlich nächste und zum anderen vermute ich, daß Burkhard Lehmann, dessen CP-Wurzeln einerseits in Bremen liegen und er zusätzlich zu der Zeit auch noch Bremer Gauführer war, den Kontakt zu den Bremern erleichtert und vielleicht sogar gezielt gefördert hat. Wie auch immer - 1969 begann eine Entwicklung, die bis heute anhält: die Schwanenritter sind selbst in den Jahren 1982 bis 1995, als die CPBremen ein eigener Bund war, den Bremern treu geblieben und ich hoffe, daß wir es auch immer bleiben werden. Also feiert wir dieses Jahr im August unserer 30jährige Gau-Zugehörigkeit!!
Gut Pfad
Jeff
Nachdem ich mir eine weitere Akte vorgenommen habe, entdecke ich einen Zettel, der nun endlich schwarz auf weiß beweist, daß wir ein unglaublich alter Stamm sind. 1979 oder 1980 bat der damalige Siedlungsführer Jochen Hennemann den damaligen LM Nord-Führer, ob er alte schriftliche Zeugnisse aus der Hand von, bzw über die Schwanenritter hätte. Er bekam die Kopie eines Artikels zurück, die ein Schwanenritter namens Wolfgang Gerlach für die 'Jungenwacht‘-Ausgabe vom - und jetzt kommt’s!!! - Oktober 1951 schrieb.
Der Artikel lautet wiefolgt:
Allzeit bereit!
Wir sprachen über das Wandern, da - tuut, tuut, tuut, Feueralarm! Einen Augenblick schauen wir uns alle an. 'Die Heide wird brennen, Sträucher zum Feuerausschlagen liegen von heute nachmittag noch dort‘, sagte Volker. (Heute nachmittag hatte es schon einmal gebracnnt und Volker half beim Löschen.) 'Los hin!‘ Wir schnappten unsere Räder und fuhren los wie nichts Gutes, waren auch vor der Feuerwehr an der Brandstelle. Wir suchten uns Sträucher und halfen der inzwischen angekommenen Feuerwehr beim Löschen. Als eine Brandwache für die Nacht ausgestellt war, rückten wir ab. Im Pfarrhaus war alles verschlossen. Unsere Sachen mußten wir haben, so weckten wir Volkers Vater. Er fragte uns sofort: 'Wo kommt ihr denn jetzt her?' Es war 22.30Uhr. Auf unsere Antwort rief er: 'Kümmert euch lieber um eure Schule und nicht um Sachen, die euch nichts angehen.' (Er war wohl über die gestörte Nachtruhe erbost.) Wir nahmen unsere Sachen und fuhren schnell nach Hause.
Und die Meinung der Eltern?
Ullis Mutter schlief schon, als er zu Hause war. Als sie aber am Morgen erfuhr, warum Ulli so lange fort war, war sie damit einverstanden.
Meine Eltern: das war richtig; wenn Gemeingut in Gefahr ist, müßt ihr helfen und als CPer erst recht. - Sie haben sich sehr darüber gefreut. -
Klaus Mutter: schimpfte! Er durfte nicht zum nächsten Bastelabend kommen und knapp zum nächsten Sippenabend.
Volkers haben wir ja schon gehört.
Wir sind fest der Meinung: wir haben richtig gehandelt; aber unseren Eltern müßten wir noch viel mehr über das Wesen der CP berichten. Als unser Siedlungsführer und Sippenführer das im Krankenhaus in der Zeitung las, war er ganz stolz auf seine Sippe.'
Wolfgang Gerlach
Schwanewede 306
Siedlung Schwanenritter
Wenn man nun bedenkt, daß wir im Oktober 1951 bereits eine CP-Siedlung waren, ist es doch durchaus vorstellbar, daß sich die CP in Schwanewede bereits ein, zwei Jahre vorher neu gegründet hat. Gehen wir bescheidenerweise mal zwei Jahre zurück, dann würden wir dieses Jahr 50jähriges Bestehen feiern.
An dieser Stelle wäre vielleicht mal zu erforschen, welche Besatzungsmacht für Schwanewede zuständig war und ab welche Jahr sich Pfadfindergruppen offiziell wieder gründen durften. So könnte das Schwanenritter-Gründungsjahr vielleicht in den späten 40ern zu finden sein - wer weiß!
Ich glaube, wir können sehr stolz auf unser Alter sein. Bin mal gespannt, was die Schwanenritter-Chronik demnächst sonst noch an das Tageslicht befördert. In diesem Sinne... Gut Pfad und Gottes Segen
Jeff
CHRISTL. PFADFINDERSCHAFT DEUTSCHLANDS
Siedlung "Schwanenritter"
Burghard Lehmann, 2822 Schwanewede, Abholfach D1
13.02.1968
An das
Bundeamt
der Christl. Pfadfinderschaft
Kassel-Wilhelmshöhe
Postfach 108
Betr.: Siedlungsführerwechsel
Am 01.Hanuar 1968 habe ich das Amt des Siedlungsführers in der Siedlung "Schwanenritter" an Wolfgang Jelen, 2822 Schwanewede, Beethovenstraße 11 abgetreten.
Gut Pfad!
Dieser Brief ging am selben Tag ferner an:
die Christliche Pfadfinderschaft/ Landesmark Niedersachsen (3 Hannover/ Archivstraße 3a) mit dem Zusatz: "Ich bitte, Wolfgang in die verschiedensten Karteien des LaJuPfa aufzunehmen und ihn auch mit Material zu versehn."
und an Herrn Bernhard Kühntopf (2148 Zeven/ Haus der Jugend) mit dem Zusatz: Für die Arbeit in Schwanewede benötigt Wolfgang folgendes Material:
Siedlungsführerausweis
10 Anmeldungen (gelbe u. rote Formulare)
10 Änderungsmeldungen
10 Klebestreifen für Ausweise (Mitglieds-nummern)
Einladungen zu Gauführerschaftstreffen
Enladungen zu sonstigen Gauveran-staltungen
Nachdem Burkhard Lehmann die Siedlung Schwanenritter ein Jahr lang geführt hat und sie wieder aufgebaut hat, hat er die Siedlungsführung an den damals wohl ältesten Schwanenritter, Wolfgang Jelen, abgegeben. Wie lange er dieses dieses Amt bekleidet hat, weiß ich nicht - noch nicht!
Das benötigte Material läßt darauf schließen, daß auch organisatorisch und bürokratisch alles auf Vordermann gebracht wurde.
Gut Pfad
Jeff
"Vom 27.07. bis 05.08. fand das größte Jugendzeltlager der Bundesrepublik, das Bundeslager der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands, statt. Am Strand der Ostsee, an der Eckernförder Bucht, schlugen rund 4000 Pfadfinder aus der Bundesrepublik und 250 Gäste aus dem Ausland ihre Zelte auf.
Die Schwaneweder Pfadfinder waren mit 6 Personen in dem Bremer Lagerstamm vertreten. Bei herrlichem Sonnenwetter wurde den Jungen ein umfangreiches Programm geboten.
Das Lager stand im Zeichen des Wettbewerbes, an dem jeder teilnehmen konnte. 16 Aktivitäten stellten Können, Wissen, Wagemut und Gemeinschaftsgeist der Jungen auf die Probe. Mit 9 Aktivitäten konnte das Lagerabzeichen der 1.Stufe errungen werden. Aber viele Jungen setzten ihren ganzen Ehrgeiz daran, das Lagerabzeichen der 2.Stufe in Gold zu bekommen; so auch drei Jungen aus Schwanewede.
Neben dem Wettbewerb ragten besonders Veranstaltungen, wie der Seeräuberabend, das Teillagerfeuer und die Talentschau aus dem bunten Programm hervor.
Aufschlußreich war die Begegnung mit dem Schriftsteller Hans-Georg Noack, dessen Hauptanliegen es ist, die Jugend zu politischer Mitverantwortung zu bringen und zu kritischen Denken anzuregen."
Wolfgang Jelen
Sechs Schwanenritter waren auf dem großen Bundeslager Ende der 60er. Bei einer damaligen Siedlungsgröße von 12 Jungen (hier sei mal kurz angemerkt, daß es 1968 noch keine Mädchen in der CPD gab, doch daß es auch das Jahr war, wo sich die CPD und evangelische Mädchen-Pfadfinderbünde `näherkamen‘!) waren immerhin 50% auf dem Lager.
Doch das interessanteste an diesem Bericht ist eine handschriftliche Notiz unter dem Text: "im 'Schwan‘ gedruckt" - soll das etwa bedeuten, daß es Ende der 60er bereits eine Siedlungszeitung oder ein -blatt namens 'Schwan‘ gegeben hat und das damit unsere jetzige Stammeszeitung 'Der SCHWAN‘ einen legitimen Vorläufer hatte?? Das wäre ja unglaublich - das wäre aber auch unglaublich genial! Denn es zeigt doch nicht zuletzt, daß Schwanenritter, auch wenn sie bisher nichts voneinander wußten und auch in unterschiedlichen Jahrzehnten Pfadfinderarbeit leisteten, vom selben Geist beflügelt waren und die gleichen Gedankengänge hatten!! Unglaublich!!
Gut Pfad
Jeff